Trinkwasser II

Die Zukunft unseres Trinkwassers

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Endlich tut sich etwas

Nachdem man das Problem fast zwei Jahre vor sich hergeschoben hat, kommt Bewegung in die Angelegenheit. Am 29.12.2012 befasste sich der Gemeinderat in einer ganztägigen Klausur u.a. mit der Zukunft der Hetzleser Wasserversorgung. Das Ingenieurbüro Dürrschmidt legte dazu eine umfassende Zusammenstellung verschiedener Alternativen vor, auf die wir uns nachfolgend beziehen.

Zunächst wurde festgestellt, dass die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung immer wieder überschritten werden. Ein wichtiger Indikator sind dabei die so genannten Coliformen Keime. Von diesen Keimen geht zunächst keine direkte Gefahr aus. Da sie aber leicht nachzuweisen sind und mit ihnen oft weitere Bakterienarten auftreten, verwendet man sie als Indiz für unerwünschte Verunreinigungen, vorwiegend aus Fäkalien. Derart belastetes Wasser ist unbehandelt für den menschlichen Gebrauch nicht zugelassen.

Die Alternativen

Seitens des Ingenieurbüro Dürrschmidt werden verschiedene Maßnahmen aufgezeigt:

(1) Bestrahlung des Quellwassers mit UV-Licht

Mit ultraviolettem Licht - man kennt es von der Sonnenbank - lassen sich Bakterien abtöten. Voraussetzung ist allerdings, dass das Licht diese auch erreicht. Trübungen des Wassers vermindern die Wirkung der Bestrahlung.

(2) Bestrahlung des Quellwassers mit UV Licht und erweiterte Versorgung über die Leithenberggruppe

Die Gemeinde Hetzles hat mit der Leithenberggruppe einen Vertrag, wo ihr eine bestimmte Menge zugesagt wird. Die Lieferung erfolgt über eine von Effeltrich kommende Leitung. Eine Ausweitung dieser Lieferzusage dürfte allerdings nur begrenzt möglich sein, insbesondere wenn die Leithenberggruppe selbst an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Die Gemeinde Hetzles müsste sich dann vermutlich stärker in der Leithenberggruppe engagieren und sich finanziell an eventuellen Ausbaumaßnahmen beteiligen.

(3) Ultrafiltration des Quellwassers

Dadurch lassen sich Trübungen und Keime aus dem Quellwasser entfernen.

(4) Ultrafiltration und Bestrahlung des Quellwassers mit UV-Licht

Herr Dürrschmidt verweist hier darauf, dass die Behörden auf Zwei-Barrieren-Systeme drängen. Bei dieser Alternative wäre dies der Fall.

(5) Einsatz von Chlordioxid

Diese Art der Chlorierung wird derzeit durchgeführt.

(6) Ultrafiltration und Einsatz von Chlordioxid

Das wäre ebenfalls ein Zwei-Barrieren-System.

Die Entscheidung

Die Entscheidung über die künftige Vorgehensweise muss folgende Gesichtspunkte berücksichtigen:

(1) Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser muss dauerhaft und zuverlässig gesichert sein.

(2) Eine Chlorierung kommt wegen der damit verbundenen Beeinträchtigung des geschmacklich hervorragenden Quellwassers nicht in Frage.

(3) Die Abhängigkeit von externen Partnern und die damit verbundenen finanziellen Risiken sind eher eine unerwünschte Perspektive.

(4) Was momentan von den Kosten her als günstig erscheinen mag, entpuppt sich langfristig womöglich als die kostenträchtigere Variante.

Letztendlich erscheint uns die von Herrn Dürrschmidt unter (4) aufgezeigte Variante als die empfehlenswerteste, die wir weiter verfolgen sollten. Mit geschätzten 380.000 € ist sie allerdings auch die teuerste Lösung. Sie garantiert uns aber auf Dauer eine gesicherte Wasserversorgung vorwiegend aus unseren eigenen Quellen. Welche Variante wir auch wählen, in jedem Fall kommen auf uns entsprechende Kosten zu. Herr Dürrschmidt hat diese in seiner Ausarbeitung gegenübergestellt.

Der Gemeinderat

Mit Schreiben vom 06.01.2013 haben unsere Gemeinderäte Gerti Schmidtlein und Klaus Gerhorst beantragt, die Summe von 380.000 € in die Haushaltsplanung für 2013 aufzunehmen. Dieser Antrag wurde allerdings nicht mit der Sitzungsladung an die anderen Gemeinderäte versandt - wieder einmal eine der üblichen Nickeligkeiten unseres Bürgermeisters. In der Tagesordnung finden wir aber unter TOP 5c) einen weiteren Antrag auf Einstellung von 450.000 € für den gleichen Zweck. Na ja, uns soll es recht sein.